Kommunikation – so klassisch wie nie zuvor? Wie arbeiten Journalisten heute?

An der Schnittstelle zwischen den Unternehmen und den Medien, dort wo sich PR-Agenturen verorten, kommen sich beide Seiten nur dann näher, wenn sie einander verstehen. Darum gilt es, nicht nur den Kunden im Blick zu haben, sondern auch zu wissen, wie Journalisten ticken und arbeiten, welche Anforderungen sie an Presseinformationen stellen und welche Fehler es zu vermeiden gilt. Zuletzt hat das news aktuell, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Presse-Agentur (dpa), mit einer anonymen Online-Befragung unter 554 deutschen Journalistinnen und Journalisten untersucht.

Das Ergebnis mag überraschen: Social Media und Nachrichtenapps haben zwar an Bedeutung gewonnen, die Klassiker bei der Recherche jedoch, das persönliche Gespräch und die Presseinformation, sind so aktuell und relevant wie eh und je. 86 Prozent der Befragten sagten, dass die Pressemeldung zu ihren wichtigsten Quellen gehört. Roland Freund, stellvertretender Chefredakteur der dpa, vergleicht letztere gar mit einer sympathischen „Einladung zu einem Gespräch.“ 88 Prozent der Umfrage-Teilnehmer setzen denn auch auf das persönliche Gespräch als wichtigste Quelle für ihre tägliche Arbeit. Hieraus resultiert auch der Wunsch der Redakteure nach besserer Erreichbarkeit von Pressestellen (43 Prozent) und danach, dass Unternehmen häufiger als Branchenexperten zur Verfügung stehen. Und auch die Unternehmenswebsite – häufig unterschätztes Medium beim Dialog mit Journalisten – wird von 57 Prozent der Befragten intensiv genutzt.

Dennoch: „Keine Quelle hat in den vergangenen zwei Jahren so stark an Bedeutung für die Recherchearbeit von Journalisten gewonnen wie soziale Netzwerke.“ Plattformen wie Instagram, Pinterest und Twitter sind stark im Kommen; laut Freund „liefern“ sie – nicht zuletzt dank ihrer Bildlastigkeit – „Geschichten“. Und noch eines ist entscheidend: In Zeiten von Fake-Accounts, schriftlich kommunizierten Missverständnissen und Fehlinformationen ist nichts so glaubwürdig wie Unternehmen, die ihr digitales Handwerkszeug verstehen.

Teilen auch Sie uns gern mit, ob Sie die Untersuchungsergebnisse bestätigen können. Oder arbeiten Sie anders? Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit von den Unternehmen?


« zurück zur Übersicht

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.