Einmal mehr untermauert die Kesseböhmer Unternehmensgruppe ihre Kompetenz in der Metallbe- und -verarbeitung. Am 1. Juli 2017 ging am Standort Bad Essen mit der Erweiterung und Modernisierung eine der modernsten Galvanikanlagen Europas in den Testbetrieb. Zukunftsweisende Technologien ermöglichen es, die Produkte für die Küchenmöbelindustrie, den Ladenbau sowie den Industrie- und Automotivebereich mit neuen dekorativen und widerstandsfähigen Oberflächen zu versehen. Mit der Investition am Standort beweist Oliver Kesseböhmer Weitsicht in Bezug auf das Unternehmenswachstum, die Menschen und die Natur vor Ort.
Es ist ein Meilenstein in der 63-jährigen Unternehmensgeschichte. Zusammen mit der 2009 in Betrieb genommenen Galvanik unterhält Kesseböhmer nun eine der größten und modernsten Galvanikanlagen für Metallsubstrate in Europa. Die Leistungsfähigkeit verdoppelt sich mit der Erweiterung: 60.000 Artikel lassen sich nun täglich in Dahlinghausen im Drei-Schicht-Betrieb galvanisieren.
Während in der derzeitigen Galvanik 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, steigt die Mitarbeiterzahl mit der Inbetriebnahme der neuen Galvanikanlage deutlich. Beide Anlagen arbeiten voll kompatibel, was eine optimale Belieferung der Kunden gewährleistet. Da die bereits vorhandene Galvanik schon länger voll ausgelastet war, bietet die neue Anlage zudem dringend benötigte Kapazitätsreserven – eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Ausbau des Unternehmens.
Spezialoberflächen für jeden Einsatzzweck
Das Volumen der 180 Bäder mit 540 m3 zeigt die Dimension der neuen Anlage; zuvor waren es 130 Behandlungsstationen mit 387 m3. Aber auch die Zahl der Transportwagen liefert einen anschaulichen Größenvergleich: 28 zusätzlich zu den bisher 15.
50 verschiedene Oberflächenausführungen, das heißt sämtliche vom Markt eingesetzte Oberflächenvarianten, optional in Automobilqualität, sind lieferbar: Glanz- und Mattchrom, Matt-, Glanz- und Perlglanznickel, (MPS-Nickel, MR-Nickel), Kupfer, sowie Matt- und Glanzgold. Der Gold-Elektrolyt bei Kesseböhmer ist übrigens der größte in Deutschland. Damit lassen sich auch großdimensionierte „Schmuckstücke“ vergolden. Außerdem wird das Kesseböhmer-Programm um die elegante Oberflächenvariante Schwarzchrom erweitert, und die neue Anlage bietet die Option für die dreiwertige Verchromung (Chrom III).
Auch die Oberflächenvariante Elektropolieren kann Kesseböhmer nun im eigenen Haus realisieren. Dieses elektrochemische „Polieren“ veredelt metallische Oberflächen durch Einebnung und Glättung ursprünglich matter und rauer Oberflächen und bringt so einen besonders hohen Glanzgrad. Auch die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl wird durch dieses Verfahren günstig beeinflusst.
Neu: KTL für optimalen Rostschutz am Auto
In der neuen Galvanikanlage lässt sich darüber hinaus das vor allem für den Automotive-Bereich wichtige KTL-Verfahren (kathodisches Tauchlackieren) vornehmen. Die Kathodische Tauchlackierung erzeugt eine Oberfläche mit einem sehr hohen Korrosionsschutz und kommt daher bei nahezu allen Automobil-Karossen als Grundierung zum Einsatz. Der KTL-Lack ist schwarz und bildet eine gleichmäßige, in der Dicke nach Kundenwunsch einstellbare (Schutz-)Schicht auf der Teileoberfläche. Diese wird mit einer Temperatur von 180°C eingebrannt und kann danach mit Pulverlack beschichtet werden.
Gestellbau in Eigenregie
Auf einer Gesamtfläche von 2.900 m2 entstanden 30.000 Pallettenplätze im neuen Gestelllager sowie ein neuer Gestellbau nach dem neuesten Stand der Technik mit angegliederter Be- und Entschichtungsanlage. Damit lässt sich für jedes Produkt die individuell passende Gestellvariante in Eigenregie herstellen. Optimale Oberflächenqualität und hohe Produktivität der Galvanikanlagen sind damit sichergestellt.
Der Umwelt verpflichtet
Auch unter Umweltgesichtspunkten befindet sich die Anlage auf dem neuesten Stand der Technik. Die bisher gemessenen Werte bei Luft und Abwasser unterschreiten die vorgegebenen Richtlinien um ein Vielfaches, so dass Kesseböhmer schon jetzt zukünftige Gesetzesänderungen erfüllen kann.
In der Aufbereitungsanlage werden dem Wasser alle zugeführten Stoffe komplett entzogen, so dass Wertstoffe für die Aufarbeitung zurückgewonnen werden können. Das so genannte Monoschlammprinzip gewährleistet die sichere Einhaltung und deutliche Unterschreitung der Einleitwerte.
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