Den Begriff Metallbau hat die Noll GmbH, Görgeshausen, bewusst in ihr Logo aufgenommen – als klares Statement zum Handwerk und als wertschätzendes Bekenntnis für den Werkstoff Aluminium, aus dem das Unternehmen seit mehr als 50 Jahren Fenster, Türen und Fassaden herstellt. In enger Partnerschaft mit Schüco hat sich Noll zu einem Generalunternehmer für die Gebäudehülle entwickelt. Für die jüngste Investition nahm das Unternehmen nun erstmals einen anderen Anbieter ins Visier. Seit Oktober 2023 produziert Noll mit einem Aluminiumprofil-Durchlaufzentrum der Schirmer Maschinen GmbH aus Verl. Präzision und Geschwindigkeit der Alu-Composite-Bearbeitung haben damit ein neues Niveau erreicht.
Aluminium steht von Beginn an im Mittelpunkt des unternehmerischen Schaffens: Startet der Ingenieur Manfred Noll 1971 zunächst mit der Herstellung und Montage von Aluminium-Keller-Einschweißtanks, erfolgt schon ein Jahr später – mit dem Erwerb eines Schlossereibetriebes und der mit Schüco vereinbarten Partnerschaft – die Erweiterung des Portfolios um Haustüren und Fenster aus dem Material, das für Noll bis heute in besonderer Weise Design und Funktion miteinander vereint. Seit 1980 konzentriert sich das Unternehmen ausschließlich auf Fenster, Türen, Fassaden und Wintergärten aus Aluminium und deckt dank des Systemgebers alle Anforderungen an den Brand-, Wind-, Schall- und Einbruchschutz ab.
1999 übernimmt Markus Noll in zweiter Generation die Geschäftsführung des Unternehmens, das seit dem Start der Zusammenarbeit mit Schüco auch auf die Maschinentechnik des Systemgebers setzt: Das erste Profilbearbeitungszentrum kommt 1996, 2010 folgt ein Profildurchlaufzentrum und 2018 ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum. 2023 muss Noll das alte und wartungsintensive Durchlaufzentrum ersetzen. Das gelingt bei laufender Produktion und hoher Auslastung. Den Ausschlag für die Investitionsentscheidung gibt eine Empfehlung, die das Unternehmen erstmals über den Tellerrand des langjährigen Systemgebers hinausführt.
Präzise und schnell
In einer neuen, 1.450 Quadratmeter großen Maschinenhalle startet Noll im Oktober 2023 die Produktion mit einem Alu-Composite-Bearbeitungszentrum von Schirmer. Es besteht aus einem zirkulären Ringmodul mit sechs Fräsaggregaten, einer 4-Achs-Säge von vorn und einer 3-Achs-Kämpfer-Kontur-Endbearbeitungsstation mit automatischem Werkzeugwechsler, zudem aus einem Etikettendrucker, der den Profilen in Form eines Barcodes Informationen für die nachfolgende Produktion mit auf den Weg gibt. „Das ist eine für aluminiumverarbeitende Kunden relativ häufige Maschinenkonfiguration, die komplett die spanende Bearbeitung der Fenster-, Tür- und Fassadenprofile übernimmt und aufwendige Nacharbeiten vermeidet“, erklärt Schirmer-Geschäftsführer Ludger Martinschledde.
Es sei allein der Technologiestandard der Anlage, der die Fertigung bei der Firma Noll nun effizienter gestaltet: „Bei der Aluminiumverarbeitung benötigen wir absolute Präzision“, betont Martinschledde. Schirmer erreicht diese über komplett servomotorisch gesteuerte Antriebskonzepte. Die servomotorische Auflagenverstellung mit Aufrichtfunktion erlaube es, nahezu alle am Markt verfügbaren Profilgeometrien präzise und fest zu spannen. „Die Anlage deckt tatsächlich 95 Prozent aller Schüco-Profile ab“, bestätigt Markus Noll, der gerade einen Trend hin zu großformatigen Fensterelementen mit eher schmalen Profilansichten beobachtet und dem die Investition in das Schirmer-BAZ und die damit gewonnene Flexibilität auf lange Sicht Sicherheit bietet. Im Prinzip sei jedes Bauelement, das seinen Betrieb verlässt, an individuelle Kundenanforderungen angepasst.
Trotz der Profilindividualität habe die neue Anlage den Durchfluss erheblich beschleunigt, erzählt Noll weiter: „Wir sind 60 bis 70 Prozent schneller geworden bei den Bearbeitungs- und Transportzeiten.“ Dazu trage nicht zuletzt der kundenindividuell auf 20 Stangen erweiterte Inline-Austransport bei, mit dem sich die Autonomiezeit für den Bediener verlängert und der dem Unternehmen hilft, die zwei Arbeitsschichten flexibel zu entzerren. Je nach Profil und Bearbeitungsaufwand sei es möglich, die Anlage bis zu zwei Stunden mannlos arbeiten zu lassen. „So kommen wir auf 20 Produktionsstunden pro Tag“, erzählt Markus Noll, eine dritte Schicht sei dafür nicht nötig.
Differenzierung im Wettbewerb
Neben einer optimierten Arbeitsorganisation hilft die neue Anlage dem Fassadenspezialisten auch, sich im Wettbewerb zu differenzieren: „Als einer von vielen Schüco-Verarbeitern sind wir über die Produkte wenig unterscheidbar“, erklärt Markus Noll. Differenzierung erreiche man daher nur über optimierte Prozesse und die Qualität. Nur so könne sich sein Unternehmen an das Versprechen halten, das es seinen Kunden auf der Webseite gibt: „Höchste Sicherheit und maximale Energieeffizienz durch fachgerechte Fertigung und perfekte Produktqualität.“
„Uni_Link“-Schnittstelle als Übersetzer
In der Zusammenarbeit mit Schirmer begleitete Markus Noll von Beginn an ein gutes Gefühl, berichtet der Unternehmer, der aber wie die meisten Schüco-Verarbeiter mit der Software „SchüCal“ arbeitet und daher anfangs Bedenken bezüglich der Ansteuerung äußerte. Diese konnte Schirmer schnell ausräumen: Der Spezialist für die automatisierte Profilbearbeitung setzt „Uni_Link“ als Programmierplattform ein, die die Daten des technischen Ausarbeitungsprogramms von Schüco zuverlässig übersetzt. Und auch darüber hinaus zeigt sich Markus Noll zufrieden mit dem neuen Partner: „Wir schätzen den guten Kundenservice und die ständige Gesprächsbereitschaft von Schirmer. Wenn es anfangs bei der Integration Probleme gab, konnte Schirmer sie schnell beheben.“
Über die Noll GmbH
Mit rund 60 Mitarbeitern produziert und montiert die Noll GmbH in Görgeshausen jährlich bis zu 30.000 Quadratmeter Fassaden- und Fensterfläche, 5.000 Fensterflügel, 750 Türflügel sowie 200 Brand- und Rauchschutzelemente und betreut damit 40 bis 50 Projekte pro Jahr. Die Zusammenarbeit mit Schüco als Systemgeber besteht seit 1972. Weitere Partner sind Geze, GU, Saint-Gobain und Warema. Noll definiert sein Leistungsversprechen als 360-Grad-Projektmanagement, bei dem Kunden – Architekten, Generalunternehmer, öffentliche und gewerbliche Auftraggeber – eine unter den Aspekten Energieeffizienz, Ästhetik und Sicherheit entwickelte Lösung für die Gebäudehülle aus einer Hand erhalten. Die Kompetenz im Objektgeschäft erstreckt sich auf Wohn- und Verwaltungsgebäude, Kliniken und Schulen sowie gewerbliche Bauten in einem Umkreis von rund 300 Kilometern rund um den Unternehmensstandort im Westerwald.
Hochauflösende Bilder
Für hoch aufgelöste Bilder klicken Sie bitte auf das jeweilige Vorschaubild.