SICAM 2024: Trends, Begegnungen & ein neuer Rekord

14 Tage hat es gebraucht bis so eine Messe wie die SICAM Pordenone ordentlich verarbeitet und aufgearbeitet ist. Noch immer ruft der Rückblick angesichts des neuerlichen Erfolgs Erstaunen hervor: Zur 15. Ausgabe kamen Besucher aus 9.243 Unternehmen (Vorjahr: 8.912) und 113 Ländern nach Pordenone. Es waren 692 Aussteller (650 im Jahr 2023) aus 34 Ländern auf 19.135 Quadratmetern (18.420 im Jahr 2023) vertreten. Und dabei stand noch so mancher auf der Warteliste. AGS-systems zum Beispiel, der Spezialist für wandbündige Tür- und Sockelleistenlösungen aus Südtirol, der 2025 auf jeden Fall wieder mit dabei sein will.

Familie Giobbi hat also wieder einmal vieles richtig gemacht, wenngleich nicht alles perfekt war – da war die Rede von überschwemmten Toiletten, eintönigem Essen und schlechter Taxiverfügbarkeit nach 20 Uhr. Dennoch: Das, wofür die Messe gemacht ist, funktionierte richtig gut. Man traf die berühmten Hinz & Kunz und hatte Gelegenheit, sein Netzwerk zu pflegen und auszubauen – wenn auch oft nur ganz kurz auf dem Gang, mit Olaf Mittelberg, Hera, oder Michael Wiegand, Schüco Interior Systems, zum Beispiel, vor der Halle mit Tino Eggert, möbelfertigung, oder unterm Schirm mit Kenn Busch, der sich als Herausgeber von MaterialIntelligence.com und ClimatePositiveNOW.org mit Materialnachhaltigkeit befasst und die NKBA-Delegation begleitete.

Interessant gestalteten sich für mich gerade die Besuche bei den Hidden Champions. Niko Pahmeyer erklärte, wie die AGOFORM GmbH mit Hilfe einer Agentur seit gut einem Jahr über die Social Media-Kanäle ein überaus sympathisches Bild vom Unternehmen vermittelt. Gar nicht langweilig präsentierten sich auch die Organisationselemente für die Schublade. Neben runden Formen zeigte Agoform die neue Oberfläche „Split“ und mit „Kvalito“ einen auf die Platte kaschierten und aufgekanteten Flock, der sich für Wohn- und Schlafraummöbel anbietet.

Bei Michael Bänsch von der Titus Group gabs noch mal den Hinweis auf ein verstecktes Detail, das einem Ninka-Abfallsammelsystem mehr Komfort verleiht: Ein direkt für den Einbau vorbereitetes Komplettset funktioniert mit Push-to-Open-Mechanismus.

💡#Trend 1: Neudefinition von filigranem Licht

Eine weitere Erkenntnis gab es im Leuchtenbereich: Was sich filigran ins Möbel integriert, orientiert sich an der Dicke des Korpusmaterials (16 mm). Zu sehen war das bei ELEKTRA Gesellschaft für elektrotechnische Geräte mbH (LD 8177), L&S Lighting Intelligence („Hide“) sowie Wessel („Turnaround“).

🌦️#Trend 2: Outdoorlösungen

Überhaupt boten die Kunden der Industrievertretung von Detlef Wachendorf interessante Lösungen. Neben Wessel stach Arreda Systems heraus. Im keramischen Digitaldruck gestaltete Glasrahmenfronten eignen sich dank kratzfester, UV- und säurebeständiger sowie absolut wasserfester Oberfläche uneingeschränkt für den #Outdoor-Bereich.

Auch confurn living solutions zeigte zur Sicam eine deutliche Ausweitung seines Möbelrahmensystems „Cadro“ und gab in Form ganzer Wohn- und Objektbereiche Inspiration für vielfältige Anwendungen. Nicht nur neue Profile und Knoten kamen hinzu, sondern mit „Cadro Solid“ eben auch Edelstahl als Materialvariante für Outdoorküchen.

😶🌫️#Trend 3: Versteckte Funktion

Daneben bleibt das Thema versteckte Funktion ein Trend. Beim Dreh- und Einschiebebeschlag „Hawa Concepta III” steht in geöffnetem Zustand keine Tür auch nur einen Millimeter im Weg. Bei ninka verschwand der Komplett-Unterschrank „Qanto“ auf Knopfdruck inmitten einer riesigen Kücheninsel mit flächenbündiger Marmorarbeitsplatte.

Die Sicam bot auch 2024 wieder eine Leistungsschau, die alle Zulieferbereiche für den Möbel- und Innenausbau lückenlos abdeckt. Das hohe Besucherinteresse weckt Begehrlichkeiten bei weiteren Ausstellern, denen im Moment wohl nur die Warteliste bleibt. Es gilt, rechtzeitig zu planen: Die 16. Ausgabe findet vom 14. bis 17. Oktober 2025 statt.


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