Seit gestern liegt es im Briefkasten, das DESIGN+BESCHLAG Magazin 2020. Der 31. Juli 2020 markiert so einen Meilenstein in der noch jungen Geschichte von bic.PR. Carsten Krüger war als verantwortlicher Redakteur nach acht Jahren im DRW-Verlag Weinbrenner Ende 2019 in den Ruhestand gewechselt, und die Verlagsleitung traf eine neue „alte“ Wahl. Nun obliegt Bianca Hannemann das Editorial:
„Jeder, der einmal längere Zeit im Nebel auf Sicht fahren musste, weiß, wie kräftezehrend dieses Vortasten ist, wie aufmerksam man in jeder Sekunde sein muss und dass man auf jedem Meter die Situation neu beurteilen muss. Manch ein Unternehmen fühlt sich 2020 in so ein Bild hineinversetzt.
Noch letztes Jahr sah die Welt ganz anders aus, erst recht vor 17 Jahren, als ich das erste Mal am Design+Beschlag-Magazin mitarbeiten durfte. Was beschäftigte die Branche damals? Hettich lobte zum vierten Mal seinen studentischen Designwettbewerb aus – mit Rekordbeteiligung. Einer der Siegerentwürfe – ein hängendes Stauraummöbel aus transluzenten Materialien – fand sich auf dem Titel. Sibylle Thierer übernahm die Unternehmensleitung bei Häfele. Bei Auszügen, Scharnieren und Schiebetüren entwickelte sich das gedämpfte Schließen als in den Beschlag integrierte Funktion. Elektronische Schließsysteme eroberten das Möbel. Vielfältig stellte sich die Unternehmenslandschaft bei den Zierbeschlagherstellern dar.
Das Editorial 2003 behandelte das „Allzeit-Tief der Möbelbranche“, die 2002 „ein Minus von 9,6 Prozent verkraften musste“. Die Möbelbeschlagbranche bezifferte den Umsatzverlust damals mit vier Prozent. Weiter hieß es, dass der wirtschaftliche „Druck groß genug war, um mit vielen Innovationen neue Impulse zu generieren.“ Die Lage im ersten Halbjahr 2020 rückt diese Zahlen in eine gänzlich andere Relation. Ungewissheit herrscht vor, vor allem darüber, wann die Sicht wieder aufklart.
Die Situation, in der sich Firmenchefs heute befinden, vergleiche ich gern mit der von Sportlern. Die Herausforderung besteht darin, trotz Ausfalls zahlreicher Wettkämpfe und gemeinschaftlichen Trainings die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, Kondition und Motivation aufrechtzuerhalten. Gesundheit und Grundlagenausdauer schaffen gute Voraussetzungen. Die bisher erarbeiteten Erfolge verdienen Wertschätzung und ermutigen, auf die eigenen Stärken zu bauen. Sie bieten Halt und stiften Sinn, um mit Besonnenheit und Zuversicht seinen Weg zu gehen.
Auf welche Erfolge kann die Beschlagbranche jetzt blicken? Diese Frage beantwortet das Design+Beschlag-Magazin 2020. Hierin findet sich Ausgeklügeltes und Inspirierendes, Haltbares und Nachhaltiges, Naheliegendes und Wertvolles.
Und wenn auch Sie schon einmal längere Zeit im Nebel auf Sicht fahren mussten, dann kennen Sie nicht nur die Anstrengung, die damit verbunden ist, sondern auch das gute Gefühl, wenn das Ziel plötzlich auftaucht und man es heile bis dorthin geschafft hat. Geschwindigkeit spielt dabei – das werden Sie erfahren haben – keine Rolle.“
Werfen Sie nun gern einen Blick ins Magazin …