Zwischen Landshut und Rosenheim liegt die knapp über 1.000 Einwohner zählende Gemeinde Armstorf. Ländlich fügt sie sich in das von sanften Hügeln durchzogene Goldachtal. Hier befindet sich die kleine Holz-Manufaktur von Manuel Seisenberger. Was diesen Betrieb verlässt, ist jedoch alles andere als hinterwäldlerisch. Es sind Türen, die in den Top-Wohnquartieren im Großraum München, dort wo der Quadratmeter fünfstellig kostet, Bewohnern mit hohem Sicherheitsbedürfnis zuverlässigen Schutz bieten. Die Schreinerei, die STF-Lizenznehmer ist, setzt dabei seit drei Jahren auf die Baubeschläge von Basys. Zur BAU 2025 zeigt sie am Stand von Basys eine Spezialtür mit durchgängiger Beschlagausstattung.
Sieben Leute – drei Meister, zwei Gesellen und zwei Auszubildende – arbeiten in der Masei-Holzmanufaktur, mit der sich Manuel Seisenberger 2011 im Alter von 26 Jahren selbstständig machte. Zur Werkstattausstattung gehören eine CNC- und eine Breitbandschleifmaschine, eine Furnierpresse sowie die Lackiererei. Nichts Besonderes eigentlich – bis ersichtlich wird, welche Hochkaräter hier entstehen.
Türhöhen bis 3.300 mm und Elementbreiten bis zu 4.500 mm mit entsprechendem Brand-, Rauch- und Schallschutz, Türen der Einbruchschutzklasse RC IV, beschusshemmende Türen aus dem schweren, aber festen und säurebeständigen Kunstharzpressholz „Dehonit“ oder auch Niedrigenergie- und Passivhaustüren. Keine Tür gleicht der anderen, jede ein Unikat, hochfunktional und stilecht.
Auf dem Niveau eines David Chipperfield
Eines der jüngsten Projekte gibt einen Eindruck vom Kerngeschäft der Masei-Holzmanufaktur. Das fünfgeschossige Stadtpalais in der Kolbergerstraße 5 im Münchner Nobelviertel Bogenhausen entstand nach Plänen des britischen Architekten David Chipperfield im Kontext klassizistischer Gründerzeitbauten und beherbergt acht Etagenwohnungen, zwei dreigeschossige Townhouses und zwei Penthouses auf insgesamt 2.800 Quadratmetern Wohnfläche. Raumhohe Flügeltüren schaffen schwellenlose Verbindungen und Sichtachsen, die zusammen mit den großen Fensteröffnungen Ausblick bieten auf den Herzogpark. Geöltes Eichenholz dominiert als handwerklich verarbeiteter Naturwerkstoff bis nach außen zu den Eingangstüren. Die bieten mit je vier Objektbandsystemen samt Bandaufnahmen, drei Bandseitensicherungen und einem Kabelübergang Sicherheit und zuverlässige Dauerfunktion.
Für derartige Luxusprojekte, mit denen Masei nicht einmal prahlen kann, weil sie eine gewisse Verschwiegenheit verlangen, gilt es, nicht nur mit planenden und durchführenden Kollegen zu kommunizieren, zu denen auch Holzrausch, München, oder die Barthel GmbH in Tuntenhausen gehören. Man müsse auch eine Sprache sprechen mit Architekten, Ingenieurbüros, Bauherren und anspruchsvollen Privatkunden, erzählt Seisenberger. Er managt das alles gemeinsam mit Josef Moser, der 2018 in den Betrieb kam. Beide sind Schreinermeister und Holztechniker; bei beiden verbinden sich umfassende Erfahrungen aus der Türenindustrie mit dem Wunsch, ohne die Einschränkungen industrieller Abläufe kreativ planen zu können.
Solide technische Basis
Es war vor allem Josef Moser, der validierte Erkenntnisse über die Qualität der für Spezialtüren relevanten Beschläge einbrachte. Während seiner Tätigkeit in der Industrie lernte er die Beschlagsysteme von Basys kennen und schätzen: „Die Bandsysteme sind ungeheuer vielfältig und hoch belastbar. Auf dem Prüfstand erweisen sie sich immer wieder als zuverlässig. Und das ist es ja, was wir hier brauchen, wenn wir es mit hohen Türgewichten und außerordentlichen Sicherheitsanforderungen zu tun haben“, erklärt er.
So lieferte Basys für die Eingangstüren zum Münchner Stadtpalais mit dem „Objecta 2229/160/56-4 +19 mm“ und der Bandaufnahme „STV 113/56 3-D, breit“ Sonderanfertigungen für 200 Kilogramm schwere Türen, bei denen die Lappen des Bandes sowohl am Flügel- als auch am Rahmenteil 19 mm länger ausgeführt sind und die breite Bandaufnahme Platz für mehr Schraublöcher bietet. Die drei Bandseitensicherungen verhindern dank des Ineinandergreifens von Flügel- und Stockteil das Aushängen. Über den verdeckt liegenden Kabelübergang „Pivota Connect“ wird das Motorschloss mit Strom versorgt.
Das Beispiel zeigt aber auch, was es heißt, ein architektonisches Konzept bis ins kleinste Detail durchzuziehen. Bei der von Chipperfield angestrebten Konzentration auf das Wesentliche musste auch die Technik an der Tür möglichst unsichtbar bleiben – oder gut aussehen, wo sie ins Sichtfeld rückt. „Mit Basys haben wir einen Lieferanten gefunden, der auch in Sachen Oberflächenbearbeitung so flexibel agiert, dass wir grundsätzlich alle Beschläge – sei es auf Schloss- oder auf Beschlagseite oder auch beim Oberblendenhalter – in einheitlichem Design aus einer Hand bekommen“, erklärt Moser. Im Münchner Stadtpalais sorgt die feine PVD-Beschichtung „Anthrazit matt“ für lange Haltbarkeit mit Verschleißschutz.
Leistung schlägt Skepsis
Dabei war Manuel Seisenberger am Anfang skeptisch, was den Beschlaghersteller anging. Basys sandte zunächst Muster seiner „Pivota DX“-Serie. Die verdeckt liegenden Bänder für stumpf einschlagende Türen bewährten sich. „Das hat mich überzeugt, dass sich die Türen auch nach Wochen keinen Millimeter abgesenkt hatten und ich keines der Bänder nachjustieren musste“, erzählt der Schreinermeister. Dieser Moment markierte den Start der Zusammenarbeit im Jahr 2021.
Inzwischen bezieht Masei nahezu alle Türbeschläge von Basys. Am häufigsten kommen das „Pivota DX 65 Design“ zum Einsatz, für 100 Kilogramm schwere Türen und mit magnetischen Platten, die die Schraubenbereiche sauber abdecken, sowie Magnetschließbleche für Magnetfallenschlösser. Weitere Produkte verwendet Masei je nach Türgewichten, -ausführungen und den geforderten Funktionen. Dazu gehören das „Pivota DX 61“, das „Pivota DX 101“, das „Pivota DX 190“ für bis zu 200 Kilogramm schwere Türen oder eben die Rollenbandsysteme der „Objecta“-Serie mit den entsprechenden dreidimensional justierbaren Bandaufnahmen. Der verdeckt liegende Kabelübergang „Pivota Connect“ kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Tür mit Strom versorgt werden muss, für Motorschlösser, digitale Spione oder Kameras zum Beispiel.
Lösungsorientierte Partnerschaft
„Basys ist für uns zu einem zuverlässigen Ansprechpartner geworden, immer erreichbar und termintreu, mit dem wir gemeinsam Lösungen entwickeln können und der auch vor einer kleinen Stückzahl von eins oder zwei nicht zurückschreckt. Ein ‚Geht nicht‘ gibt es bei uns beiden nicht“, erzählt Josef Moser. Als besonders komfortabel bezeichnet er den Systemgedanken, der hinter den Bändern steht. Die Fräskompatibilität der verdeckt liegenden Bänder „Pivota DX 61“ und „101“ zum Beispiel erleichtere die Verwaltung der normalen Fräsprogramme. Die direkte Geschäftsbeziehung sei ein Garant für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Für Basys ist Masei kein großer Kunde, aber einer, „der geradeaus und ehrlich ist und uns – immer auf dem Weg nach einer vernünftigen Lösung – ein direktes Feedback gibt“, erklärt Jürgen Bartels. Der führt gemeinsam mit seinem Bruder Albert die Geschäfte des Familienunternehmens Basys und bezeichnet Manuel Seisenberger als einen „Leuchtturm im Verarbeiterbereich“ mit einem guten Netzwerk, wann immer es um Türen geht. Dass man sich bei Masei sehr viel mit Themen außerhalb des Standards beschäftige, animiere auch Basys, bessere Lösungen zu ersinnen und die Grenzen des Machbaren immer wieder nach oben zu verschieben.
Die stumpf einschlagende Modelltür auf dem Basys-Messestand zur BAU ist mit drei „Pivota DX 180 Design“-Bändern sowie fünf Aushängesicherungen ausgestattet. Der Kabelübergang „Pivota Connect S“ kann ein Motorschloss mit Strom versorgen oder zusätzliche Sicherheitseinrichtungen, wie Kamera, Durchbruchmelder und Alarmmatte. Die Oberflächen aller Beschlagprodukte inklusive der Stulpabdeckung und des justierbaren Schließblechs sind fein aufeinander abgestimmt.
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